Aus Holzknecht

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Unser Wild "versaut", wie sich der Autor auszudrücken pflegt, zuerst das überständige Grummet und dann die Herbstweide. Die geschädigten Bauern werden nach seiner Ansicht mit dem Pachterlös abgefertigt, obwohl dieser oft nur ein Zehntel des wahren Schadens ausmacht. Polemisch erwidert hieße dies, nachdem wir Jäger S 130 Millionen Pacht bezahlen, daß der Schaden, den die Landwirte erleiden, jährlich S 1,3 Milliarden ausmacht.
Unser Wild "versaut", wie sich der Autor auszudrücken pflegt, zuerst das überständige Grummet und dann die Herbstweide. Die geschädigten Bauern werden nach seiner Ansicht mit dem Pachterlös abgefertigt, obwohl dieser oft nur ein Zehntel des wahren Schadens ausmacht. Polemisch erwidert hieße dies, nachdem wir Jäger S 130 Millionen Pacht bezahlen, daß der Schaden, den die Landwirte erleiden, jährlich S 1,3 Milliarden ausmacht.
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Mit der weiteren Behauptung, daß die Grundbesitzer den tatsächlichen Schaden sich beim Salzamt holen können, stellt Hofinger quasi die Rechtsstaatlichkeit in Zweifel, wäre doch nach seiner Ansicht beim für Schadenersatzansprüche zuständigen Bezirksgericht nichts zu holen. In meiner über vier Jahrzehnte andauernden Anwaltstätigkeit habe ich sage und schreibe drei Wildschadensprozesse geführt. Studiert man selbst österreichweit die Rechtssprechung, gibt es relativ wenig Judikatur zur Wildschadensproblematik. Dies bestätigt, daß die Beteiligten sich am grünen Tisch zusammenfinden bei Gesprächen zwischen Verpächter und Pächter oder bei den in manchen Jagdgesetzen vorgesehenen Schiedskommissionen. Der Grund, warum die ortdentlichen Gerichte relativ wenig mit diesbezüglichen Schadenersatzforderungen befaßt werden, liegt nicht darin, wie der Artikelschreiber meint zum Ausdruck bringen zu müssen, daß die Geschädigten beim Salzamt eher Recht bekämen, wie bei den ordentlichen Gerichten, sondern an der Vernunft der Vertragspartner. Als Landesjägermeister finde ich es bedauerlich, daß die Landwirtschaftskammer als einen ihrer Vertreter, der solche Rechtsansichten vertritt, in den Landesjagdbeirat entsendet. Vielleicht sollte Winfried Hofinger, so wie er als Vorsitzender des Naturschutzbeirates mangels entsprechenden Gehörs zurückgetreten ist, sich auch aus dem Landesjagdbeirat zurückziehen, um weiterhin ungestört seinen "Brunftgedanken" nachgehen zu können.
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Mit der weiteren Behauptung, daß die Grundbesitzer den tatsächlichen Schaden sich beim Salzamt holen können, stellt Hofinger quasi die Rechtsstaatlichkeit in Zweifel, wäre doch nach seiner Ansicht beim für Schadenersatzansprüche zuständigen Bezirksgericht nichts zu holen. In meiner über vier Jahrzehnte andauernden Anwaltstätigkeit habe ich sage und schreibe drei Wildschadensprozesse geführt. Studiert man selbst österreichweit die Rechtssprechung, gibt es relativ wenig Judikatur zur Wildschadensproblematik. Dies bestätigt, daß die Beteiligten sich am grünen Tisch zusammenfinden bei Gesprächen zwischen Verpächter und Pächter oder bei den in manchen Jagdgesetzen vorgesehenen Schiedskommissionen. Der Grund, warum die ortdentlichen Gerichte relativ wenig mit diesbezüglichen Schadenersatzforderungen befaßt werden, liegt nicht darin, wie der Artikelschreiber meint zum Ausdruck bringen zu müssen, daß die Geschädigten beim Salzamt eher Recht bekämen, wie bei den ordentlichen Gerichten, sondern an der Vernunft der Vertragspartner. Als Landesjägermeister finde ich es bedauerlich, daß die Landwirtschaftskammer als einen ihrer Vertreter, der solche Rechtsansichten vertritt, in den Landesjagdbeirat entsendet.  
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Vielleicht sollte Winfried Hofinger, so wie er als Vorsitzender des Naturschutzbeirates mangels entsprechenden Gehörs zurückgetreten ist, sich auch aus dem Landesjagdbeirat zurückziehen, um weiterhin ungestört seinen "Brunftgedanken" nachgehen zu können.
Eine andere Frage ist, ob mit solchen Publikationen die Tiroler Bauernzeitung der Meinungsvielfalt entspricht und damit ihren Abonnenten dienlich ist. Dies zu beantworten, stelle ich jener großen Zahl von Bauern anheim, die Mitglieder des Tiroler Jägerverbandes sind.
Eine andere Frage ist, ob mit solchen Publikationen die Tiroler Bauernzeitung der Meinungsvielfalt entspricht und damit ihren Abonnenten dienlich ist. Dies zu beantworten, stelle ich jener großen Zahl von Bauern anheim, die Mitglieder des Tiroler Jägerverbandes sind.

Aktuelle Version vom 13:34, 19. Feb. 2014

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