Aus Holzknecht

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| autor = Winfried Hofinger
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| medium = Tiroler Bauernzeitung [[Kategorie:Tiroler Bauernzeitung]] 
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| medium = Tiroler Bauernzeitung
| texttyp = Artikelserie
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| erscheinungsdatum= Sommer 1989
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Die Waldböden sind, wie man dem nagelneuen Bodenbericht entnehmen kann, viel stärker mit Schadstoffen belastet als die Böden im Freiland. Das kommt daher, daß die Bäume Schadstoffe massenhaft filtern. Mit dem Laub- und Nadelfall kommen die Schadstoffe auf den Boden, wenn sie nicht schon vorher, bei Regenfällen, aus Blättern und Nadeln ausgewaschen wurden, also wieder in den Boden gelangten.
Die Waldböden sind, wie man dem nagelneuen Bodenbericht entnehmen kann, viel stärker mit Schadstoffen belastet als die Böden im Freiland. Das kommt daher, daß die Bäume Schadstoffe massenhaft filtern. Mit dem Laub- und Nadelfall kommen die Schadstoffe auf den Boden, wenn sie nicht schon vorher, bei Regenfällen, aus Blättern und Nadeln ausgewaschen wurden, also wieder in den Boden gelangten.
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Untersucht wurden laut Zustandsbericht Speisepilze auf Cäsium von Tschernobyl und auf Schwermetalle. Die auf Cs 137 und Cs 134 untersuchten Pilze kamen alle vom Vomperberg, der eine für das ganze Land durchschnittliche Verstrahlung hat. Von 109 Proben lagen 37 Prozent unter 10 Nanocurie je Kilogramm, 39 Prozent lagen zwischen 11 und 50 nCi/kg, 24 Prozent lagen darüber. Was besonders bedenklich ist: Seit dem Reaktorunfall in der Ukraine ist die Radioaktivität in den Pilzen nicht zurückgegangen. Über 50 nCi/kg sind ein bedenklich hoher Wert. Wer Pilze sammelt, weiß ja nicht, ob die von ihm gesammelten Pilze im kritischen Bereich liegen.
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Pilze reichern auch Schwermetalle in ihren Fruchtkörpern an. Nun hat man die Schwermetallgehalte von Tiroler Waldpilzen mit den Richtwerten für Zuchtchampignons verglichen und festgestellt, daß die Schwermetallgehalte beim 10- bis 100fachen der Richtwerte liegen. Daß sich die Schwermetalle nicht nur neben der Straße ablagern, beweisen die Gehalte am Vomperberg. Das weiß man auch aus anderen Messungen: Als die Bleiwerte im bundesdeutschen Benzin gedrittelt wurden, war dies auf der Zugspitze meßbar.
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Untersucht wurden laut Zustandsbericht Speisepilze auf Cäsium von Tschernobyl und auf Schwermetalle. Die auf Cs 137 und Cs 134 untersuchten Pilze kamen alle vom Vomperberg, der eine für das ganze Land durchschnittliche Verstrahlung hat. Von 109 Proben lagen 37 Prozent unter 10 Nanocurie je Kilogramm, 39 Prozent lagen zwischen 11 und 50 nCi/kg, 24 Prozent lagen darüber.
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Was besonders bedenklich ist: Seit dem Reaktorunfall in der Ukraine ist die Radioaktivität in den Pilzen nicht zurückgegangen. Über 50 nCi/kg sind ein bedenklich hoher Wert. Wer Pilze sammelt, weiß ja nicht, ob die von ihm gesammelten Pilze im kritischen Bereich liegen. Pilze reichern auch Schwermetalle in ihren Fruchtkörpern an. Nun hat man die Schwermetallgehalte von Tiroler Waldpilzen mit den Richtwerten für Zuchtchampignons verglichen und festgestellt, daß die Schwermetallgehalte beim 10- bis 100fachen der Richtwerte liegen. Daß sich die Schwermetalle nicht nur neben der Straße ablagern, beweisen die Gehalte am Vomperberg. Das weiß man auch aus anderen Messungen: Als die Bleiwerte im bundesdeutschen Benzin gedrittelt wurden, war dies auf der Zugspitze meßbar.
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[[Kategorie:Tiroler Bauernzeitung]]
[[Kategorie:Wald]]
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[[Kategorie:Umweltverschmutzung]]
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[[Kategorie:Tschernobyl]]
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[[Kategorie:1989]]
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Aktuelle Version vom 19:24, 1. Mär. 2014

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