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Als der Waldzustandsbericht 1988 im Landtag beraten wurde, versprachen wir, in Zeiten, da weniger los ist, diesen Bericht aufzubereiten. Viele Leser dieser Zeitung sind Waldbesitzer oder Mitglied einer Agrargemeinschaft. Der Zustand der Tiroler Wälder, alljährlich in einem ausgezeichnet gestalteten Bericht zusammengefaßt, wird Sie daher als Betroffene interessieren.
Als der Waldzustandsbericht 1988 im Landtag beraten wurde, versprachen wir, in Zeiten, da weniger los ist, diesen Bericht aufzubereiten. Viele Leser dieser Zeitung sind Waldbesitzer oder Mitglied einer Agrargemeinschaft. Der Zustand der Tiroler Wälder, alljährlich in einem ausgezeichnet gestalteten Bericht zusammengefaßt, wird Sie daher als Betroffene interessieren.
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1988 waren 37 Prozent des über 60 Jahre alten Waldbestandes geschädigt, 28 Prozent weisen leichte, 8 Prozent mittelstarke und 1,7 Prozent starke Schäden auf. Vor allem der für unser Gebirgsland lebensnotwendige Schutzwald ist von den Schädigungen betroffen, ganz besonders im nordalpinen Bereich. Von allen Baumarten sind die ökologisch wertvollen Mischbaumarten Tanne und Buche am meisten bedroht.
1988 waren 37 Prozent des über 60 Jahre alten Waldbestandes geschädigt, 28 Prozent weisen leichte, 8 Prozent mittelstarke und 1,7 Prozent starke Schäden auf. Vor allem der für unser Gebirgsland lebensnotwendige Schutzwald ist von den Schädigungen betroffen, ganz besonders im nordalpinen Bereich. Von allen Baumarten sind die ökologisch wertvollen Mischbaumarten Tanne und Buche am meisten bedroht.
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Seit 1984 hat das Ausmaß der Waldschäden um 7 Prozentpunkte zugenommen. Von 1987 bis 1988 gab es erstmals, allerdings nur bei den leichten Schäden, eine Trendumkehr: Sie sanken von 32 Prozent auf 28 Prozent. Der Zu-standsbericht meint dazu: "Die überaus waldfreundliche Witterung dürfte mit ein Grund für die Abnahme leichter Schäden gewesen sein, bei mittleren und starken Schäden hat sie sich jedoch nicht ausgewirkt."
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Seit 1984 hat das Ausmaß der Waldschäden um 7 Prozentpunkte zugenommen. Von 1987 bis 1988 gab es erstmals, allerdings nur bei den leichten Schäden, eine Trendumkehr: Sie sanken von 32 Prozent auf 28 Prozent. Der Zustandsbericht meint dazu: "Die überaus waldfreundliche Witterung dürfte mit ein Grund für die Abnahme leichter Schäden gewesen sein, bei mittleren und starken Schäden hat sie sich jedoch nicht ausgewirkt."
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Am stärksten geschädigt sind die Tannen: Zwei Drittel von ihnen sind nicht mehr gesund. Von 1987 auf 1988 haben sich bis auf die Tanne alle Baumarten leicht erholt. Die Schäden sind im Land nicht regelmäßig verteilt. Am stärksten betroffen sind die Nordalpen, das mittlere und untere Inntal (Telfs bis Erl) und das Wipptal: Landesdurchschnitt 37 Prozent. Bezirk Reutte 58 Prozent, Bezirk Lienz 28 Prozent. Diese Verteilung der Schäden ist auch im neuen Bodenkataster des Landes nachweisbar. Im Nordalpengebiet ist es vor allem der Ferntransport der Schadstoffe durch die vorherrschenden Wetterlagen: in den Gebieten mit viel Verkehr, Industrie und Besiedlung sind diese drei Faktoren waldschädigend. Im Raum Kufstein kommt beides, Hausgemachtes und Import, zusammen.
Am stärksten geschädigt sind die Tannen: Zwei Drittel von ihnen sind nicht mehr gesund. Von 1987 auf 1988 haben sich bis auf die Tanne alle Baumarten leicht erholt. Die Schäden sind im Land nicht regelmäßig verteilt. Am stärksten betroffen sind die Nordalpen, das mittlere und untere Inntal (Telfs bis Erl) und das Wipptal: Landesdurchschnitt 37 Prozent. Bezirk Reutte 58 Prozent, Bezirk Lienz 28 Prozent. Diese Verteilung der Schäden ist auch im neuen Bodenkataster des Landes nachweisbar. Im Nordalpengebiet ist es vor allem der Ferntransport der Schadstoffe durch die vorherrschenden Wetterlagen: in den Gebieten mit viel Verkehr, Industrie und Besiedlung sind diese drei Faktoren waldschädigend. Im Raum Kufstein kommt beides, Hausgemachtes und Import, zusammen.

Aktuelle Version vom 19:27, 1. Mär. 2014

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