Aus Holzknecht

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| autor = Winfried Hofinger
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| medium = Tiroler Bauernzeitung [[Kategorie:Tiroler Bauernzeitung]] 
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| medium = Tiroler Bauernzeitung
| texttyp = Kommentar
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| erscheinungsdatum= ?Oktober 2001
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Als Vorjahren durch einen schönen Zirbenwald eine Zufahrt zum Kaunertaler Gletscher geschlagen wurde, da brachten deutsche Zeitungen, ganze Seiten mit Leserbriefen: Das dürfen sie einfach nicht. Die Alpen gehören nicht denen allein, sie gehören der Menschheit.
Als Vorjahren durch einen schönen Zirbenwald eine Zufahrt zum Kaunertaler Gletscher geschlagen wurde, da brachten deutsche Zeitungen, ganze Seiten mit Leserbriefen: Das dürfen sie einfach nicht. Die Alpen gehören nicht denen allein, sie gehören der Menschheit.
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Als dieser Tage der Plan bekannt wurde, das Naturschutzgesetz zu ändern, damit die Erschließung eines bisher unberührten Gletschers im Pitztal möglich wird, da war die Antwort aus dem ganzen Tal die: Was geht das die Innsbrucker an, die nebenbei alle die schon bisher bestehende Bahn benützen, um leichter auf die Wildspitze zu kommen? Was geht das die an, wenn wir uns vergrößern? Wir brauchen ein erweitertes Angebot, um unseren Gästen mehr zu bieten, um unsere Betten zu füllen. Das Pitztal hat elektrischen Strom bekommen, als man andern Orts die zweite Generation an Kühlschränken kaufte. Sie erhielten einen ordentlichen Talweg, als man anderswo schon Autobahnen hatte. Viele Pitztaler wissen von ihren Großeltern, wie das war, wenn diese mit zehn, zwölf Jahren als Schwabenkinder, als die einzigen in Europa je bekannten Kindersklaven, nach Süddeutschland zogen. Trotzdem geht uns das alle etwas an: Ob bestehende Gesetze dann geändert werden, wenn es, rein wirtschaftlich gesehen, gerade passt. Wenn einstimmig beschlossene Konzepte, wie damals beim Mieminger Golfplatz, plötzlich nichts mehr gelten. Merkt man denn nicht, dass dies ein Wendepunkt des Rechtsstaates ist?
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Als dieser Tage der Plan bekannt wurde, das Naturschutzgesetz zu ändern, damit die Erschließung eines bisher unberührten Gletschers im Pitztal möglich wird, da war die Antwort aus dem ganzen Tal die: Was geht das die Innsbrucker an, die nebenbei alle die schon bisher bestehende Bahn benützen, um leichter auf die Wildspitze zu kommen? Was geht das die an, wenn wir uns vergrößern? Wir brauchen ein erweitertes Angebot, um unseren Gästen mehr zu bieten, um unsere Betten zu füllen.  
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Das Pitztal hat elektrischen Strom bekommen, als man andern Orts die zweite Generation an Kühlschränken kaufte. Sie erhielten einen ordentlichen Talweg, als man anderswo schon Autobahnen hatte. Viele Pitztaler wissen von ihren Großeltern, wie das war, wenn diese mit zehn, zwölf Jahren als Schwabenkinder, als die einzigen in Europa je bekannten Kindersklaven, nach Süddeutschland zogen. Trotzdem geht uns das alle etwas an: Ob bestehende Gesetze dann geändert werden, wenn es, rein wirtschaftlich gesehen, gerade passt. Wenn einstimmig beschlossene Konzepte, wie damals beim Mieminger Golfplatz, plötzlich nichts mehr gelten. Merkt man denn nicht, dass dies ein Wendepunkt des Rechtsstaates ist?
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[[Kategorie:Tiroler Bauernzeitung]]
[[Kategorie:Raumplanung]]
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[[Kategorie:Skipisten]]
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[[Kategorie:2001]]
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Aktuelle Version vom 17:48, 27. Feb. 2014

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