Aus Holzknecht

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| autor = Winfried Hofinger
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| medium = Tiroler Bauernzeitung [[Kategorie:Tiroler Bauernzeitung]] 
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| medium = Tiroler Bauernzeitung
| texttyp = Kommentar
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| erscheinungsdatum= nicht gedruckt 1989
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Die Methode ist nicht neu: Man erfinde einen Gegner, schildere in den grellsten Farben, was für ein schlechter Kerl der ist, worauf man ihn mit aller zur Gebote stehenden Rhetorik fertig macht. So geschehen beim großen Jägerfest im Innsbrucker Kongresshaus. Da wurde feierlich die große Gegnerschaft zur Jagd bei den ach so unbeleckten Mitbürgern, vor allem aber bei den Turnpatschengrünen, beschworen - und niemand kann auf Anfrage einen Beleg dafür nennen, niemand hat je im Lande die Forderung gehört, die Jagd zu verbieten.
Die Methode ist nicht neu: Man erfinde einen Gegner, schildere in den grellsten Farben, was für ein schlechter Kerl der ist, worauf man ihn mit aller zur Gebote stehenden Rhetorik fertig macht. So geschehen beim großen Jägerfest im Innsbrucker Kongresshaus. Da wurde feierlich die große Gegnerschaft zur Jagd bei den ach so unbeleckten Mitbürgern, vor allem aber bei den Turnpatschengrünen, beschworen - und niemand kann auf Anfrage einen Beleg dafür nennen, niemand hat je im Lande die Forderung gehört, die Jagd zu verbieten.
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Ein paar Wochen vor dem großen Jägerfest hat diese Zeitung in einer sehr weitherzigen, Auslegung des Begriffes der Pressefreiheit einen Angriff auf Minister Dr. Fischler abgedruckt. Kritisiert wurde Fischler, weil er in einer Rede über die Wildschäden nicht alles andere, was den Wald auch schädigt, zugleich gebrandmarkt hatte. Nicht einmal ignoriert hat der Minister am Samstag diesen Angriff. Er hat erneut mit aller Deutlichkeit auf die Notwendigkeit verwiesen, den Vorrang des Waldes herzustellen. Daß da noch einiges zu verbessern ist, hat dann doch niemand ernsthaft bezweifelt. Die Stimmung im Kongreßhaus war, trotz glanzvollem Rahmen, eher gedrückt: Kampf mit dem Rücken zur Wand - und das nicht, weil irgendwer die Jagd abschaffen will, sondern weil sehr viele meinen, daß sie ihrer Aufgabe nicht so gerecht wird, wie es das Wohl des Landes erfordern würde.
Ein paar Wochen vor dem großen Jägerfest hat diese Zeitung in einer sehr weitherzigen, Auslegung des Begriffes der Pressefreiheit einen Angriff auf Minister Dr. Fischler abgedruckt. Kritisiert wurde Fischler, weil er in einer Rede über die Wildschäden nicht alles andere, was den Wald auch schädigt, zugleich gebrandmarkt hatte. Nicht einmal ignoriert hat der Minister am Samstag diesen Angriff. Er hat erneut mit aller Deutlichkeit auf die Notwendigkeit verwiesen, den Vorrang des Waldes herzustellen. Daß da noch einiges zu verbessern ist, hat dann doch niemand ernsthaft bezweifelt. Die Stimmung im Kongreßhaus war, trotz glanzvollem Rahmen, eher gedrückt: Kampf mit dem Rücken zur Wand - und das nicht, weil irgendwer die Jagd abschaffen will, sondern weil sehr viele meinen, daß sie ihrer Aufgabe nicht so gerecht wird, wie es das Wohl des Landes erfordern würde.
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[[Kategorie:Tiroler Bauernzeitung]]
[[Kategorie:Jagd]]
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[[Kategorie:Franz Fischler]]
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[[Kategorie:nicht gedruckt]]
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[[Kategorie:Nicht gedruckt]]
[[Kategorie:1989]]
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Aktuelle Version vom 07:51, 1. Mär. 2014

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