Aus Holzknecht

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| autor = Winfried Hofinger
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| medium = Tiroler Bauernzeitung [[Kategorie:Tiroler Bauernzeitung]] 
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| medium = Tiroler Bauernzeitung
| texttyp = Kommentar
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| erscheinungsdatum= Mai 2001
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Nicht nur die meisten Österreicher sprechen mangelhaft Deutsch. Der abgehalfterte Bundesbahnchef machte in seinem letzten Radio-Interview einen schweren Grammatikfehler. Der Neue verwendete im ersten Interview Wendungen und Wortfärbungen, die jedem österreichischen Patrioten die Gänsehaut über den Buckel jagen müssen. Von der "Schangse" war da die Rede; und "Zuch", mit ganz kurzem " u " klingt nicht gerade vertrauenserweckend.
Nicht nur die meisten Österreicher sprechen mangelhaft Deutsch. Der abgehalfterte Bundesbahnchef machte in seinem letzten Radio-Interview einen schweren Grammatikfehler. Der Neue verwendete im ersten Interview Wendungen und Wortfärbungen, die jedem österreichischen Patrioten die Gänsehaut über den Buckel jagen müssen. Von der "Schangse" war da die Rede; und "Zuch", mit ganz kurzem " u " klingt nicht gerade vertrauenserweckend.
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Natürlich ist es für den Cheff der Bahn-neu zunächst wichtig, dass er sein Metier beherrscht - das tut er angeblich - und weniger, dass er die deutsche Sprache mit Wiener oder österreichischem Einschlag gebraucht. Wenn jemand, der immerhin schon einige Zeit im Aufsichtsrat der ÖBB sitzt, noch immer so stark berlinert, statt einfach Hochdeutsch zu reden, dann lässt das den Schluss zu: Sehr sensibel ist er nicht. Ob, nebst betriebswirtschaftlichem Denken und Handeln, eine gewisse Sensibilität nicht auch eine Anforderung an den neuen obersten Eisenbahner wäre? Bei so vielen tausend sensiblen, empfindlichen Mitarbeitern? Der Umgang mit der Sprache! An dieser Stelle wurde schon mehrfach beklagt, dass es da landesweit hapert. Akademiker, die dauernd "Dings" sagen. Das allgegenwärtige "Vor Ort". Falsche Bilder und verhatschte Redewendungen. Ein Mischmasch aus Dialekt und Hochsprache, selbst bei feierlichen Anlässen. Und insgesamt viel zu viel Gerede und Geschreibe.
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Natürlich ist es für den Cheff der Bahn-neu zunächst wichtig, dass er sein Metier beherrscht - das tut er angeblich - und weniger, dass er die deutsche Sprache mit Wiener oder österreichischem Einschlag gebraucht. Wenn jemand, der immerhin schon einige Zeit im Aufsichtsrat der ÖBB sitzt, noch immer so stark berlinert, statt einfach Hochdeutsch zu reden, dann lässt das den Schluss zu: Sehr sensibel ist er nicht. Ob, nebst betriebswirtschaftlichem Denken und Handeln, eine gewisse Sensibilität nicht auch eine Anforderung an den neuen obersten Eisenbahner wäre? Bei so vielen tausend sensiblen, empfindlichen Mitarbeitern?  
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Der Umgang mit der Sprache! An dieser Stelle wurde schon mehrfach beklagt, dass es da landesweit hapert. Akademiker, die dauernd "Dings" sagen. Das allgegenwärtige "Vor Ort". Falsche Bilder und verhatschte Redewendungen. Ein Mischmasch aus Dialekt und Hochsprache, selbst bei feierlichen Anlässen. Und insgesamt viel zu viel Gerede und Geschreibe.
Aber: Auch dieser Zuch ist längst abgefahren.
Aber: Auch dieser Zuch ist längst abgefahren.
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[[Kategorie:Tiroler Bauernzeitung]]
[[Kategorie:ÖBB]]
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[[Kategorie:Patriotismus]]
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[[Kategorie:Rhetorik]]
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[[Kategorie:2001]]
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Aktuelle Version vom 07:47, 1. Mär. 2014

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