Aus Holzknecht

{{Infobox Publikation | autor = Winfried Hofinger | medium = Tiroler Bauernzeitung | texttyp = Kommentar | erscheinungsdatum= Mai 2007 | kategorien= Maria Gugging; Kunst; 2007 | anmerkungen= | anmerkungen2= }} <div class=artikel300> ={{PAGENAME}}= In diesen Tagen ist, mit 86 Jahren, ein Künstler besonderer Art verstorben. Bald nach dem 1. Weltkrieg, also vor rund 60 Jahren, begannen sich bei ihm psychische Störungen zu zeigen. Mit Tschirtner und anderen Dauerpatienten wurde in der Landesnervenheilanstalt Maria Gugging in Niederösterreich eine Künstlergruppe installiert. Was die Männer und Frauen dort schaffen, ist inzwischen in den ersten Museen der Welt zu sehen (auch mitten in New York im "Museum of modern art"), wird mit Preisen ausgezeichnet und verkauft sich auch ganz gut. Sind mir die Themen ausgegangen, dass ich von so etwas schreibe? Von etwas, das die meisten Leser dieser Zeitung nie gewusst haben und das die meisten von ihnen nicht sehr interessieren wird? Es soll hier nicht gescheit darüber geredet werden, wie nahe Genie und Wahnsinn nebeneinander wohnen, in der Geschichte der Kunst, ja aller Künste: Sehr viele bedeutende Musiker oder Dichter wahren psychisch einigermaßen instabil, um es vorsichtig zu sagen. Vor ein paar Jahren wurde in Innsbruck vor der Psychiatrie ein Denkmal eingeweiht, zu dem Oswald Tschirtner die Entwürfe geliefert hat. Es war jenen Mitbürgern gewidmet, die in der NS-Zeit auch von Tiroler Heilanstalten nach Hartheim bei Eferding und anderswo hin geliefert wurden, wo sie ermordet und verbrannt wurden. Weil sie unwert waren zu leben. Weil sie überflüssige Esser waren. Tschirtner war bei der Eröffnung zugegen. Er lächelte fröhlich vor sich hin: Ein wenig stolz über sein Werk und erfreut über die Besinnung der Anwesenden, die alle hofften, dass so etwas wie Hartheim nie wieder geschehen würde. </div> [[Kategorie:Tiroler Bauernzeitung]] [[Kategorie:Maria Gugging]] [[Kategorie:Kunst]] [[Kategorie:2007]]

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