Aus Holzknecht

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In einem Wäschegeschäft in der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße stehen seit vielen Wochen weibliche Kleiderpuppen, die mit etwas behängt sind, das man auch beim besten Willen nicht als Höschen bezeichnen kann. Eine Art Feigenblatt mit ein paar Schnüren; etwas, was vermutlich Tänzerinnen in Nachtlokalen anhaben, bevor die letzte Hülle fällt. Oder die "Damen" in der Südbahnstraße.
In einem Wäschegeschäft in der Innsbrucker Maria-Theresien-Straße stehen seit vielen Wochen weibliche Kleiderpuppen, die mit etwas behängt sind, das man auch beim besten Willen nicht als Höschen bezeichnen kann. Eine Art Feigenblatt mit ein paar Schnüren; etwas, was vermutlich Tänzerinnen in Nachtlokalen anhaben, bevor die letzte Hülle fällt. Oder die "Damen" in der Südbahnstraße.
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Betritt man das Geschäft, um der Geschäftsführerin zu sagen, daß solcher Schaufensterschmuck in der Hauptstraße von Innsbruck als unpassend empfunden wird, als Ausdruck einer Gesinnung, die die Frau als Gebrauchsgegenstand ansieht - so ähnlich wie die Plakatserie derselben Firma: Nimm mich, gebrauch mich! -, dann zuckt die arme Frau nur mit den Schultern. Was soll sie auch tun, wenn der Werbechef aus Wien ihr eben diese Form der Auslagengestaltung vorgeschrieben hat.
Betritt man das Geschäft, um der Geschäftsführerin zu sagen, daß solcher Schaufensterschmuck in der Hauptstraße von Innsbruck als unpassend empfunden wird, als Ausdruck einer Gesinnung, die die Frau als Gebrauchsgegenstand ansieht - so ähnlich wie die Plakatserie derselben Firma: Nimm mich, gebrauch mich! -, dann zuckt die arme Frau nur mit den Schultern. Was soll sie auch tun, wenn der Werbechef aus Wien ihr eben diese Form der Auslagengestaltung vorgeschrieben hat.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Der Verfasser dieser Zeilen ist kein prüder Mensch. Aber er wendet sich mit vielen Männern und Frauen gegen diese Form der Werbung, die Frauen zu Objekten macht. Wenn alles Reden und Schreiben nichts nutzt, sollte man bzw. frau einen Käuferstreik überlegen. Es gibt schon Frauen, die seit der Plakatserie nicht mehr in diesem Haus einkaufen. Ob diese wenigen die vielen durch die gekonnte Werbung angekirrten aufheben?
Damit wir uns nicht falsch verstehen: Der Verfasser dieser Zeilen ist kein prüder Mensch. Aber er wendet sich mit vielen Männern und Frauen gegen diese Form der Werbung, die Frauen zu Objekten macht. Wenn alles Reden und Schreiben nichts nutzt, sollte man bzw. frau einen Käuferstreik überlegen. Es gibt schon Frauen, die seit der Plakatserie nicht mehr in diesem Haus einkaufen. Ob diese wenigen die vielen durch die gekonnte Werbung angekirrten aufheben?
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[[Kategorie:Frauen in der Werbung]]
[[Kategorie:Frauen in der Werbung]]
[[Kategorie:1987]]
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Aktuelle Version vom 06:49, 28. Feb. 2014

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