Aus Holzknecht

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| autor = Winfried Hofinger
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| medium = Tiroler Bauernzeitung
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| erscheinungsdatum= 23. Mai 1996
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Irgendwo im Mittelgebirge. Vom Ortszentrum bis halbwegs hinauf auf den Berg ist seit Jahrzehnten eine "Heilquelle" angeschrieben. Viele Wanderer haben daraus getrunken, ohne Schaden zu nehmen - ob sie auch geheilt wurden, ist nicht so sicher. Seit kurzem steht bei dieser Quelle eine große Tafel: Kein Trinkwasser! Daraus kann man ersehen, in welch hysterischer Gesellschaft wir leben. Die Quelle liegt mitten in einem gesunden Wald ohne Viehgang; das nächste Haus ist meilenweit entfernt. Ihr Wasser wird mit großer Sicherheit von allererster Qualität sein. Seine Temperatur und die regelmäßige Schüttung auch nach Wochen der Trockenheit lassen diesen Schluß zu. Aber: Es hat niemand die vielen tausend Schilling für eine Untersuchung der Quelle aufgebracht - für jene Untersuchung, die erforderlich ist, bevor man Wasser "in Verkehr bringt". Viel billiger ist es, ein Verbotsschild anzubringen. Und sicherer auch: Sollte irgendjemandem nach dem Genuß des Wassers schlecht werden und er darauf nach einem Schuldigen suchen - schuld ist ja immer jemand und immer jemand anderer - dann ist der Quellbesitzer aus dem Schneider. Er hat klar und deutlich vor dem Genuß der Heilquelle gewarnt.
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Irgendwo im Mittelgebirge. Vom Ortszentrum bis halbwegs hinauf auf den Berg ist seit Jahrzehnten eine "Heilquelle" angeschrieben. Viele Wanderer haben daraus getrunken, ohne Schaden zu nehmen - ob sie auch geheilt wurden, ist nicht so sicher. Seit kurzem steht bei dieser Quelle eine große Tafel: Kein Trinkwasser! Daraus kann man ersehen, in welch hysterischer Gesellschaft wir leben. Die Quelle liegt mitten in einem gesunden Wald ohne Viehgang; das nächste Haus ist meilenweit entfernt. Ihr Wasser wird mit großer Sicherheit von allererster Qualität sein. Seine Temperatur und die regelmäßige Schüttung auch nach Wochen der Trockenheit lassen diesen Schluß zu.
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Aber: Es hat niemand die vielen tausend Schilling für eine Untersuchung der Quelle aufgebracht - für jene Untersuchung, die erforderlich ist, bevor man Wasser "in Verkehr bringt". Viel billiger ist es, ein Verbotsschild anzubringen. Und sicherer auch: Sollte irgendjemandem nach dem Genuß des Wassers schlecht werden und er darauf nach einem Schuldigen suchen - schuld ist ja immer jemand und immer jemand anderer - dann ist der Quellbesitzer aus dem Schneider. Er hat klar und deutlich vor dem Genuß der Heilquelle gewarnt.
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[[Kategorie:Tiroler Bauernzeitung]]
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[[Kategorie:1996]]
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Aktuelle Version vom 19:42, 24. Feb. 2014

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