Aus Holzknecht

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| autor = Winfried Hofinger
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| medium = Tiroler Bauernzeitung
| texttyp = Kommentar
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| erscheinungsdatum= 15. Jänner 2009
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Eine junge Familie mit zwei Kindern fährt zu Weihnachten nach Tirol. Sie fahren nicht mit dem Auto - weil das teurer ist, weil es umweltschädlich ist, und weil es die kleinen Kinder gar nicht vertragen. Wochen vorher werden vier Platzkarten gekauft. Am Westbahnhof stellt sich heraus, dass es den Waggon mit den reservierten Karten heute gar nicht gibt - also verbringt die Familie mit dem ganzen Gepäck fünf lustige Stunden im Speisewagen. Richtiger: Ein Teil des Gepäcks wurde vorher "Haus zu Haus" aufgegeben; das machte nur einen kurzen Umweg über Feldkirch ... natürlich nicht mit der Bahn, sondern in einem Auto. Auf der Rückfahrt um Dreikönig sind die reservierten Plätze von Ungarn besetzt - die haben zwar auch Platzkarten, aber der Waggon, für den sie gelten, ist nicht mit dabei. Also werden die Ungarn verjagt und die Ti-roler nehmen Platz. Fünf Stunden lang können sie über die Kompetenz unserer Staatsbahn nachdenken. Erzählt man anderen Bahnfahrern solche Ereignisse, dann kann einem jeder ähnliches schildern. Von den Fluglinien hat man sich die Unsitte der Doppelbuchungen abgeschaut. Oder es wird, ein paar Minuten vor Abfahrt des Zuges, festgestellt, dass ein Waggon nicht fahrtüchtig ist - als ob man das nicht eine Stunde vorher feststellen könnte. Abfahrt um eine halbe Stunde verzögert. Anschlüsse verpasst, wartende Angehörige. Denen wird, etwa am Innsbrucker HBf, um 15.50 Uhr per Tonband und Lautsprecher verkündet, dass der Zug, auf den sie seit 15.30 Uhr warten, um 15.39 nach Imst weiterfahren wird. Das reine Sumpertum!
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Eine junge Familie mit zwei Kindern fährt zu Weihnachten nach Tirol. Sie fahren nicht mit dem Auto - weil das teurer ist, weil es umweltschädlich ist, und weil es die kleinen Kinder gar nicht vertragen. Wochen vorher werden vier Platzkarten gekauft. Am Westbahnhof stellt sich heraus, dass es den Waggon mit den reservierten Karten heute gar nicht gibt - also verbringt die Familie mit dem ganzen Gepäck fünf lustige Stunden im Speisewagen. Richtiger: Ein Teil des Gepäcks wurde vorher "Haus zu Haus" aufgegeben; das machte nur einen kurzen Umweg über Feldkirch ... natürlich nicht mit der Bahn, sondern in einem Auto.  
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Auf der Rückfahrt um Dreikönig sind die reservierten Plätze von Ungarn besetzt - die haben zwar auch Platzkarten, aber der Waggon, für den sie gelten, ist nicht mit dabei. Also werden die Ungarn verjagt und die Tiroler nehmen Platz. Fünf Stunden lang können sie über die Kompetenz unserer Staatsbahn nachdenken. Erzählt man anderen Bahnfahrern solche Ereignisse, dann kann einem jeder ähnliches schildern: Von den Fluglinien hat man sich die Unsitte der Doppelbuchungen abgeschaut. Oder es wird, ein paar Minuten vor Abfahrt des Zuges, festgestellt, dass ein Waggon nicht fahrtüchtig ist - als ob man das nicht eine Stunde vorher feststellen könnte. Abfahrt um eine halbe Stunde verzögert. Anschlüsse verpasst, wartende Angehörige. Denen wird, etwa am Innsbrucker HBf, um 15.50 Uhr per Tonband und Lautsprecher verkündet, dass der Zug, auf den sie seit 15.30 Uhr warten, um 15.39 nach Imst weiterfahren wird. Das reine Sumpertum!
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[[Kategorie:Tiroler Bauernzeitung]]
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[[Kategorie:2009]]
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Aktuelle Version vom 16:50, 21. Feb. 2014

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