Aus Holzknecht

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| autor = Winfried Hofinger
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| medium = Tiroler Bauernzeitung [[Kategorie:Tiroler Bauernzeitung]] 
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| medium = Tiroler Bauernzeitung
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| erscheinungsdatum= 2. August 2001
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Almfeste am Sonntag werden sehr oft mit einem Gottesdienst eröffnet Dann spricht der Priester einen Segen über die Almleute, das Vieh, die Wiesen und die Wälder. Und man betet, dass Blitz und Unwetter auch für den Rest des Sommers ausbleiben mögen. Unlängst auf einer Tiroler Alm. Mit rund 300 Besuchern feiert ein aus dem Altersheim geholter 90-jähriger Priester. Er ist so desorientiert, dass der Gesang zu Beginn, dann das Gloria und später das Sanctus je zweimal gesungen werden müssen. Die Gemeinde erträgt das geduldig-schmunzelnd Besser so ein Priester als keiner. Was wird, bei solchen Anlässen, in zwanzig Jahren sein? - Da ist die heute noch aktive Pfarrergeneration entweder verstorben oder hat ein Recht darauf, alt zu sein. Mangels geistlicher Herren wird man solche (und viele andere) Gottesdienste entfallen lassen müssen; vielleicht spricht der Almobmann noch ein "Vaterunser" vor. Diese Situation ist, mit einem flüchtigen Blick auf die Alterspyramide des Klerus, mit großer Sicherheit vorhersehbar. Wer nicht will, dass es so kommt, muss etwas dagegen unternehmen. Das bloße Vertrauen darauf, dass der Herr seine Kirche, wie versprochen, nicht untergehen lassen würde, ist ein bissl zu wenig. Also gehört der Pflichtzölibat schleunigst abgeschafft, gehören Frauen zu Priestern geweiht. Dem kann glaubhaft nur widersprechen, wer eine andere, bessere Lösung weiß. Immer mehr Leuten ist das alles ohnedies kein Anliegen mehr.
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Almfeste am Sonntag werden sehr oft mit einem Gottesdienst eröffnet Dann spricht der Priester einen Segen über die Almleute, das Vieh, die Wiesen und die Wälder. Und man betet, dass Blitz und Unwetter auch für den Rest des Sommers ausbleiben mögen. Unlängst auf einer Tiroler Alm. Mit rund 300 Besuchern feiert ein aus dem Altersheim geholter 90-jähriger Priester. Er ist so desorientiert, dass der Gesang zu Beginn, dann das Gloria und später das Sanctus je zweimal gesungen werden müssen. Die Gemeinde erträgt das geduldig-schmunzelnd. Besser so ein Priester als gar keiner. Was wird, bei solchen Anlässen, in zwanzig Jahren sein? - Da ist die heute noch aktive Pfarrergeneration entweder verstorben oder hat ein Recht darauf, alt zu sein. Mangels geistlicher Herren wird man solche (und viele andere) Gottesdienste entfallen lassen müssen; vielleicht spricht der Almobmann noch ein "Vaterunser" vor. Diese Situation ist, mit einem flüchtigen Blick auf die Alterspyramide des Klerus, mit großer Sicherheit vorhersehbar. Wer nicht will, dass es so kommt, muss etwas dagegen unternehmen. Das bloße Vertrauen darauf, dass der Herr seine Kirche, wie versprochen, nicht untergehen lassen würde, ist ein bissl zu wenig. Also gehört der Pflichtzölibat schleunigst abgeschafft, gehören Frauen zu Priestern geweiht. Dem kann glaubhaft nur widersprechen, wer eine andere, bessere Lösung weiß. Immer mehr Leuten ist das alles ohnedies kein Anliegen mehr.
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[[Kategorie:Tiroler Bauernzeitung]]
[[Kategorie:Kirchliches]]
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[[Kategorie:Frauen in der Kirche]]
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[[Kategorie:2001]]
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Aktuelle Version vom 14:15, 20. Feb. 2014

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