Aus Holzknecht

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[[Datei:Transit 2002b.jpg|thumb|340px|Die Europabrücke während des Baus im Jahr 1962]]Eine ungewöhnliche Lösung des Transitproblems - eine Satire über unser Land
[[Datei:Transit 2002b.jpg|thumb|340px|Die Europabrücke während des Baus im Jahr 1962]]Eine ungewöhnliche Lösung des Transitproblems - eine Satire über unser Land
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"Die letzte Brücke"
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Vorspann der Redaktion: In der nicht ganz ernstzunehmenden Satire "die letzte Brücke" beschreibt der freie Mitarbeiter der Tiroler Bauernzeitung, Winfried Hofinger, die Zukunft des Transits in Tirol.
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In der nicht ganz ernstzunehmenden Satire "die letzte Brücke" beschreibt der freie Mitarbeiter der Tiroler Bauernzeitung, Winfried Hofinger, die Zukunft des Transits in Tirol.
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Es geschah am 1. August 2006: Um vier Uhr früh stürzte die Europabrücke der Brennerautobahn (nach einer Detonation, die bis nach Innsbruck zu hören war) in sich zusammen. Das Datum war mit Bedacht gewählt: Genau 30 Jahre zuvor war die Wiener Reichsbrücke in die Donau gestürzt. Am selben Tag des Jahres 1976 verunglückte der heutige Bundespräsident Prof. Nikolaus Lauda in seinem Rennauto schwer.
Es geschah am 1. August 2006: Um vier Uhr früh stürzte die Europabrücke der Brennerautobahn (nach einer Detonation, die bis nach Innsbruck zu hören war) in sich zusammen. Das Datum war mit Bedacht gewählt: Genau 30 Jahre zuvor war die Wiener Reichsbrücke in die Donau gestürzt. Am selben Tag des Jahres 1976 verunglückte der heutige Bundespräsident Prof. Nikolaus Lauda in seinem Rennauto schwer.
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Die Bundeskanzlerin Susanne Riess-Passer wies jede Verantwortung ihrer Partei für dieses Ereignis routiniert von sich. Auch Jörg Haider sei ganz unschuldig.
Die Bundeskanzlerin Susanne Riess-Passer wies jede Verantwortung ihrer Partei für dieses Ereignis routiniert von sich. Auch Jörg Haider sei ganz unschuldig.
Der Schweizer Bundespräsident verwies darauf, dass zwischen diesem Desaster und dem Bundestag der Eidgenossen am 1. August kein Zusammenhang bestehe. Die Mautpreise auf den Schweizer Autobahnen würden sicher nicht mehr als verdoppelt werden.
Der Schweizer Bundespräsident verwies darauf, dass zwischen diesem Desaster und dem Bundestag der Eidgenossen am 1. August kein Zusammenhang bestehe. Die Mautpreise auf den Schweizer Autobahnen würden sicher nicht mehr als verdoppelt werden.
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Fritz Gurgiser, der für das Straßenwesen verantwortliche Landesrat, war am 1. August im Ausland. Er konnte glaubhaft versichern, dass er von dem allem nichts gewusst hatte. Er konnte belegen, dass er seit über zwanzig Jahren jede noch so kleine Demonstration - zuerst des Transitforums, nun seiner Partei, der ATTP, der Anti-Transit-Partei -schriftlich angemeldet hatte. Es fand sich in allen Unterlagen der Staatspolizei auch nicht der geringste Hinweis dafür, dass "der Fritz" je zu Gewalt aufgerufen hatte. Er hatte immer von erfolgreichen Verhandlungen geträumt.
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Fritz Gurgiser, der für das Straßenwesen verantwortliche Landesrat, war am 1. August im Ausland. Er konnte glaubhaft versichern, dass er von dem allem nichts gewusst hatte. Er konnte belegen, dass er seit über zwanzig Jahren jede noch so kleine Demonstration - zuerst des Transitforums, nun seiner Partei, der ATTP, der Anti-Transit-Partei - schriftlich angemeldet hatte. Es fand sich in allen Unterlagen der Staatspolizei auch nicht der geringste Hinweis dafür, dass "der Fritz" je zu Gewalt aufgerufen hatte. Er hatte immer von erfolgreichen Verhandlungen geträumt.
Wer stand dahinter?
Wer stand dahinter?
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Die Staatspolizei war in der Ausforschung der Hintermänner und -frauen ebenso erfolglos wie ihre New Yorker Kollegen, die auch noch immer nicht wussten, wer letztlich die Zwillingstürme von Manhattan auf dem Gewissen hatte. Und das nach so vielen Jahren! Die Auswertung der allen Vorstandsmitgliedern der ATTP eingeschlossenen Sender ergab gar nichts. Fritz, wie gesagt, auf einem Urlaub im Ausland. Die alten Kämpfer von einst wurden zwar noch regelmäßig beschossen, aber viel mehr als Urlaubsfahrten, Familienfeiern mit ihren Enkeln, Besuche bei Freunden, Bergwanderungen war nicht auszumachen.
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Die Staatspolizei war in der Ausforschung der Hintermänner und -frauen ebenso erfolglos wie ihre New Yorker Kollegen, die auch noch immer nicht wussten, wer letztlich die Zwillingstürme von Manhattan auf dem Gewissen hatte. Und das nach so vielen Jahren! Die Auswertung der allen Vorstandsmitgliedern der ATTP eingeschossenen Sender ergab gar nichts. Fritz, wie gesagt, auf einem Urlaub im Ausland. Die alten Kämpfer von einst wurden zwar noch regelmäßig beschossen, aber viel mehr als Urlaubsfahrten, Familienfeiern mit ihren Enkeln, Besuche bei Freunden, Bergwanderungen war nicht auszumachen.
Zum ersten Jahrestag der Sprengung, also am 1. August 2007, traf bei den Zeitungen und beim Staatsfunk überraschend der folgende Bekennerbrief ein:
Zum ersten Jahrestag der Sprengung, also am 1. August 2007, traf bei den Zeitungen und beim Staatsfunk überraschend der folgende Bekennerbrief ein:
"Um der Polizei weitere Nachforschungen zu ersparen, teilen wir mit, dass wir die Sprengung der Europabrücke vor einem Jahr organisiert haben. Unsere Gruppe besteht aus mehreren Tirolern und Ausländern. Wir konnten den Missbrauch unseres Landes als Transitstrecke für Fernlaster und PKW nicht länger ertragen. Da alle Bemühungen in Wien und Brüssel gar nichts brachten, haben wir zur Selbsthilfe gegriffen. Eine Enttarnung unserer Personen würde uns und unsere Familien in ähnliche Schwierigkeiten bringen wie damals die Südtiroler Bumser - deren Hintermänner in Nordtirol gefeiert wurden, während sie jahrzehntelang verfolgt wurden. Die größte Energie verwendeten wir darauf, keine Spuren zu hinterlassen. Der Erfolg gibt uns recht. Der Nutzen für das Land ist wesentlich größer als der Schaden. Ja, es gibt eigentlich keinen Schaden."
"Um der Polizei weitere Nachforschungen zu ersparen, teilen wir mit, dass wir die Sprengung der Europabrücke vor einem Jahr organisiert haben. Unsere Gruppe besteht aus mehreren Tirolern und Ausländern. Wir konnten den Missbrauch unseres Landes als Transitstrecke für Fernlaster und PKW nicht länger ertragen. Da alle Bemühungen in Wien und Brüssel gar nichts brachten, haben wir zur Selbsthilfe gegriffen. Eine Enttarnung unserer Personen würde uns und unsere Familien in ähnliche Schwierigkeiten bringen wie damals die Südtiroler Bumser - deren Hintermänner in Nordtirol gefeiert wurden, während sie jahrzehntelang verfolgt wurden. Die größte Energie verwendeten wir darauf, keine Spuren zu hinterlassen. Der Erfolg gibt uns recht. Der Nutzen für das Land ist wesentlich größer als der Schaden. Ja, es gibt eigentlich keinen Schaden."

Aktuelle Version vom 20:19, 18. Feb. 2014

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