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Standfestigkeit und Unerschrockenheit
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<div class="artikel90"> ={{PAGENAME}}= {{Infobox Publikation | autor = H.W.(Hans Wirtenberger) | medium = Kitzbüheler Anzeiger | texttyp = Vita | erscheinungsdatum= Dezember 2001 | kategorien= Winfried Hofinger; 2001 | anmerkungen= | anmerkungen2= }} Zur Verleihung des Hans-Kudlich-Preises an Dipl. Ing. Winfried Hofinger [[Datei:Schultag1.jpg|thumb|340px|Winfried Hofinger am ersten Schultag im Herbst 1945 in der Haustür des Hofingerhauses, damals Kaiserstraße 88, heute Nr 4. Am Revers trägt er einen Tiroler Adler, den abzunehmen ihm ein übereifriger Lehrer befahl Auf die Befehlsverweigerung des Sohnes waren die Eltern sehr stolz.]] Das Ökosoziale Forum Österreich verlieh heuer den Hans-Kudlich-Preis an den früheren Leiter der Abteilung Forst, Presse und Umwelt der Tiroler Landeslandwirtschaftskammer, Dipl. Ing. Winfried Hofinger, für seine Verdienste um die Land- und Forstwirtschaft, den Naturschutz, sein soziales Engagement und seine publizistischen Leistungen. Präsident Vizekanzler a. D. Dr. Josef Riegler würdigte Hofingers Einsatz im Sinne der Sicherung und nachhaltigen Bewahrung der Kulturlandschaft. Winfried Hofinger wurde am 5. Oktober 1939 in Kitzbühel geboren. Er stammt väterlicherseits aus einer bekannten St. Johanner Familie, Mutter Elsa, geb. Greiter, war Innsbruckerin und entstammte ebenfalls einer bedeutenden Tiroler Familie. Dr. Josef Hofinger wurde Direktor der Universitätsbibliothek Innsbruck. Ab 1953 wohnte die Familie in Mutters bei Innsbruck. Winfried Hofinger trat 1949, als der Vater Direktor der Studienbibliothek in Salzburg war, dort ins Borromäum ein, die Matura legte er 1957 in Hall ab. Dann studierte Hofinger vier Semester Theologie in Innsbruck. In der Hochschülerschaft war er bereits als Pressereferent tätig. Im Herbst 1959 inskribierte er an der Wiener Hochschule für Bodenkultur Forstwirtschaft. Während der Studienzeit war er u. a. Vorsitzender der Österreichischen Hochschülerschaft an der Boku und stv. Vorsitzender des Zentralausschusses. Das Jahr 1966 brachte für Hofinger Studienende, Heirat (mit Christine Mlczoch) und Berufseintritt als Pressereferent der Landeslandwirtschaftskammer für Tirol. Dipl. Ing. Hofinger war zusätzlich Sekretär des Kammeramtsdirektor Dr. Alois Partl, ab 1979 Leiter der Forstabteilung und Geschäftsführer der Einforstungsgenossen-schaft. In der Kammer waren die letzten Zusatzaufgaben für ihn der Betriebsratsobmann und die Leitung des Schulungsheimes Reichenau. Dort betrieb er mit der Gartenbauberufsschule die Installierung eines EDV-Raumes, in dem auf einem Dutzend PC's Bauern und Bäuerinnen auf die neue Technologie eingeschult werden. Seit Herbst 2001 ist er beruflich im Ruhestand. Vier Jahre war W. Hofinger in der Landesorganisation der Elternvereine an den öffentlichen Pflichtschulen der wort- und schriftgewaltige Landesobmann. Im Jahre 1986 bestellte die Tiroler Landesregierung unter Eduard Wallnöfer W. Hofinger zum Vorsitzenden des Naturschutzbeirats. Durch zwei fünfjährige Perioden meldete er sich - gefragt oder ungefragt, aber kompetent - zu wesentlichen Themen des Naturschutzes in Tirol, ohne sich um die Obrigkeit und um Lobbys zu kümmern. "Wenn ich zurückblicke, worauf ich doch ein wenig stolz sein darf, dann ist es das KIT," schrieb W. Hofinger anlässlich der 25-Jahr-Feier dieser privaten Tiroler Initiative zur Heilung der Drogensucht. Er ist noch immer Vorstandsmitglied und für die Öffentlichkeitsarbeit dieser für Tirol eminent wichtigen Einrichtung zuständig. In der Erwachsenenbildung wurde Dipl. Ing. Hofinger gerne als Diskussionsleiter eingesetzt, weil er die Übersicht bewahrte und ihn auch vor großem Publikum der Humor nicht verlässt. Neben Fachbeiträgen verfasste er eine Vielzahl von politischen Kommentaren, in denen er knapp, klar und scharf Zustände anprangert. Wie kaum ein Bürger Tirols zeigt er sich in seiner Stellungsnahme zu Zeitfragen engagiert, standfest und unerschrocken. Dabei ist Angriff um des Angriffs willen ausgeschlossen, das ließe sein starkes soziales Gewissen und seine Empfindsamkeit für die Sorgen der Mitmenschen nicht zu. Ein Markenzeichen Winfried Hofingers ist es, ungeschminkt einfach die Wahrheit zu sagen. Musik war Winfried Hofinger ein Lebensquell. Darüber schrieb er: "Ich bin der festen Überzeugung, dass die vielseitige Beschäftigung mit Musik -in allen Altersstufen, in allen Berufen und in allen sozialen Schichten - von großem Nutzen für ein Land ist." Und weiter: "Musik als Sinngebung und Lebensquell. Es hat daneben noch andere sehr wichtige Quellen gegeben, von der Religion bis zur Ehe und Familie, von der Geschichtsforschung bis zum Schreiben." Mit acht Jahren begann Hofingers Geigenunterricht bei dem bei Kriegsende aus Hamburg geflüchteten Wilhelm Mlosch. Am Borromäum liebte Hofinger den überragenden Stellenwert der Musik, Franz Gerstendorfer, hauptberuflich am Mozarteum, war der erste Hornlehrer. Als Sänger kann Hofinger auf mehr als 50 Jahre in Kirchenchören blicken. Musik blieb ihm als Begleiter in Wien und später mit den Kindern, als Mitglied des Orchesters der Musikfreunde und des Stiftschors Wilten. In den letzten Jahren fand er noch stärker zu musikalischen Aufführungen. Im Herbst 1996 wirkte er im Münchner Frauendom am Bruckner-Tedeum (4. Horn) mit - ein Höhepunkt für den leidenschaftlichen Laienmusiker. Die wissenschaftliche Arbeit Hofingers begann mit der Spurensuche nach dem ersten Tiroler Volksbildner, dem "Mistapostel" und Seelsorger Adolf Trientl. Für das Trientl-Buch sammelte er mit seinem Sohn Niko 1200 Seiten als Arbeitsgrundlage für fast 20 Fachartikel. Auch die "Kitzbüheler Heimatblätter" konnten zwei Beiträge aus Hofingers Feder, die Urlaubsforderung für Landarbeiter und den Kitzbüheler "Knochendünger" betreffend, veröffentlichen. Hofinger hat sich nicht mit der Erforschung von Trientls Lebenswerk begnügt, die "Reichenauer Spurensuche" befasste sich u. a. mit dem Arzt und Bauernpolitiker Peter Paul Pfausler, mit dem Landeshauptmann Johann Haßlwanter, mit dem Bauernbefreier Hans Kudlich und vor allem mit Peter Jordan, der vom Schafhirten zum Professor und zum kaiserlichen Gutsverwalter aufgestiegen war. Eigene "Spurensuche" unternahm Hofinger mit "Kindheit in St. Achaz", einer Darstellung der Verhältnisse in seinem Heimatort in der ersten Nachkriegszeit, mit "Musik als Lebensquell" und mit anderen in der Tiroler Bauernzeitung veröffentlichten Beiträgen. Der Journalist, Forstmann und Historiker wird auch in der Pension keinen Ruhestand anstreben. Möge ihm viel Gesundheit geschenkt sein und weiteres Engagement in gewohnter Standfestigkeit und optimistischer Unerschrockenheit. H.W (Hans Wirtenberger) </div> [[Kategorie:Tiroler Bauernzeitung]] [[Kategorie:Winfried Hofinger]] [[Kategorie:2001]]
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